Unsere Schule feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. Der offizielle Festakt dazu fand am 4.Mai 2005 mit dem Musiktheater Pinkus Quak in der Kornberghalle statt. Am 15. Juli 2005 haben wir Tag der offenen Tür, bei dem auch die Festschrift zum Jubiläum vorgestellt wird. Auf dieser Homepageseite finden Sie die Texte und Bilder der Festschrift.
Nach dem 2. Weltkrieg stiegen die Einwohner- und Schülerzahlen infolge des Zustroms von Flüchtlingen und Vertriebenen aus osteuropäischen Ländern, Evakuierten aus zerbombten deutschen Städten sowie der Ansiedlung der Gralglashütte im Jahre 1950 stark an.
Chronik von 1955 bis 1994
PDF Festschrift Lay 1
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PDF Festschrift Lay 3
PDF Festschrift Lay 4
PDF Festschrift Lay 5
Dürnau
Jahr | Einwohner | Schüler | darunter Schüler von Vertriebenen |
---|---|---|---|
1939 | 458 | 59 | - |
1945 | 637 | - | - |
1946 | 641 | 112 | 25 |
1949 | 801 | 107 | - |
1951 | 836 | 113 | 45 |
1952 | 899 | 110 | 47 |
1953 | 960 | 94 | - |
2005 | 2064 | 125 | - |
Gammelshausen
Jahr | Einwohner | Schüler | darunter Schüler von Vertriebenen und Evakuierten |
---|---|---|---|
1939 | 307 | 35 | - |
1945 | 331 | 49 | 10 Evak |
1946 | 427 | 58 | 16 Vertr. / 10 Evak. |
1949 | 409 | 69 | 18 Vertr. / 5 Evak. |
1950 | 412 | 65 | 18 Vertr. / 5 Evak. |
1951 | - | 73 | 19 Vertr. / 2 Evak. |
1952 | 417 | 64 | 18 Vertr. |
2005 | 1434 | 54 | - |
Diese Entwicklung führte in beiden Gemeinden zu erheblichen Wohnraumproblemen, die fürs erste nur durch Zusammenrücken in den vorhandenen Wohnungen gelöst werden konnten. Eine spürbare Verbesserung gab es erst durch den Bau der Werkssiedlung der Gralglashütte in der Schulstraße in den Jahren 1948 bis 1950 und der Fertigstellung von 20 neuen Häusern (40 Wohnungen) der Nebenerwerbssiedlung in der Schillerstraße in Dürnau, die im Juli 1952 eingeweiht wurden.
In Gammelshausen entstanden die ersten Häuser der Neubürger 1954/55in der Heininger Straße.
Neben der Wohnraumversorgung war in beiden Gemeinden die Schulraumsituation völlig unzureichend. Das 1846 erbaute eingeschossige Schulhaus in Gammelshausen, verfügte lediglich über einen Schulraum, in dessen Mitte ein gusseiserner Ofen stand, der in der kalten Jahreszeit den Raum nur unzureichend beheizte. Dies bekamen die Schüler, die in den äußeren Bankreihen saßen, besonders zu spüren.
Außerdem fehlte ein vorgeschriebener Ausweichraum. Die Schule in Dürnau war mit 2 Klassenräumen ausgestattet, und einem kleinen Ausweichraum, der für Handarbeits- und Religionsunterricht genutzt wurde.In einem Bericht des Staatlichen Gesundheitsamtes Göppingen, der anlässlich einer Schulhausbesichtigung am 16.11.1951 in Dürnau und am 13.12.1950 in Gammelshausen erstellt wurde, heißt es u.a. „Die Schulen in Dürnau und Gammelshausen entsprechen nicht mehr den Anforderungen, die man an ein Schulgebäude stellen muss.
Die Klassenräume sind zu klein, um die große Zahl der Schüler aufnehmen zu können. Dazu kommt, dass in beiden Schulen die hygienischen Grundforderungen nicht mehr erfüllt sind. Es fehlt an ausreichender natürlicher Beleuchtung, Wände und Fußböden sind verbraucht und können nicht mehr in einwandfreier Weise gereinigt werden. Die alten Schulbänke müssen durch neue ersetzt werden; Waschgelegenheit fehlt. Die Schulaborte sind vor allem in Dürnau in überaus schlechtem Zustand. Sie befinden sich in einem Schuppen auf dem Schulhof und machen einen verschmutzten und verwahrlosten Eindruck.
Das Dach ist schadhaft. Die ganze Anlage müsste abgerissen und neu errichtet werden. Die Schulkinder in beiden Gemeinden laufen Gefahr, in den überfüllten Klassenräumen, in den unzulänglichen, teilweise direkt unhygienischen Schulgebäuden gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Eine gesunde, körperliche Entwicklung der Schuljugend in Dürnau und Gammelshausen ist bei weiterer Belassung des jetzigen Zustandes nicht mehr gewährleistet.
Die Ausbreitung von Seuchen in der Schule kann nicht mehr mit der gebotenen Sicherheit gesteuert werden.“Schulrat Braun, Leiter des Bezirksschulamtes Göppingen, äußerte sich in seinem Bericht vom 18.2.1951 ähnlich und machte folgenden Vorschlag zur Lösung des Problems: „Da beide Gemeinden ziemlich nahe beieinander liegen, liegt die Lösung der beiderseitigen Schulnöte in einem gemeinsamen Schulhausneubau.
Das Zusammenlegen beider Schulen zu einer gemeinsamen Schule in einem neuen Schulhaus bringt für beide Schulen den großen Vorteil mit sich, dass die Kinder dann in einer vierklassigen Schule so gefördert werden können, wie es sein sollte und unter den heutigen Verhältnissen nicht ist und nicht sein kann.“Dieser Vorschlag wurde auch von den beiden Schulleitern, Friedrich Mühlhäußer und Walter Grözinger nachhaltig unterstützt.
Ein Zusammenschluss der Schulen beider Gemeinden hielten sie für zwingend geboten, weil in unserer Region der Albvorebene von 10 Schulen nur noch Gammelshausen und Aichelberg einklassig waren. Im Vergleich zu anderen Schulen waren beide Schulen auf Dauer pädagogisch nicht konkurrenzfähig. Durch die großen Klassenstärken könnte nach der Zusammenlegung eine vierte Lehrerstelle zugewiesen werden.Um diesen Plan den Bürgern beider Gemeinden zu unterbreiten, lud Bgm. Nagel Mitte Februar 1951 zu einer Bürgerversammlung in das Gasthaus zum Adler in Dürnau ein. Im vollbesetzten Saal informierte er die Anwesenden über die Absicht eine gemeinsame Schule zu bauen.
Dabei kritisierten die Gammelshäuser Eltern den langen, übers freie Feld führende Schulweg, der in den schneereichen Wintermonaten erschwert begehbar und wegen Dunkelheit und Gefahren für die Kinder unzumutbar wäre. Außerdem interessierte die Bürger die Höhe des Eigenkapitals der Gemeinden sowie die Kosten und Finanzierung des Projekts.
In überzeugender Weise begründeten Oberschulrat König, die beiden Schulleiter Mühlhäußer und Grözinger und Rolf Seyfang, Chef der Gralglashütte, den Bau einer gemeinsamen Schule.Am 22. Februar 1951 wurde von den Gemeinderäten der Gemeinden Dürnau und Gammelshausen einstimmig der Beschluss gefasst, ein gemeinsames Schulhaus zu errichten. Für die Gammelshäuser war diese Entscheidung nicht ganz schmerzlos, sich von ihrer Schule zu trennen. Die Schule als kultureller Mittelpunkt gehörte damals wie Kirche und Rathaus zum Dorf.
Angesichts leerer Kassen war es ein mutiger Schritt, aber aus Verantwortung den Schulkindern gegenüber und deren Zukunft eine weise Entscheidung. Trotzdem wurden auch weiterhin noch örtliche Lösungsmöglichkeiten diskutiert.Nach einem Bericht der NWZ vom 14.08.1952 setzten sich die Dürnauer Elternvertreter bis zu diesem Tag für die Erweiterung des alten Schulhauses durch einen Anbau an das bestehende Schulhaus ein.
Bei einer gemeinsamen Sitzung von Gemeinderat und Elternbeirat wiederholte der Elternbeiratsvorsitzende Herr Merkle die Forderung nach dem Umbau des alten Schulhauses und legte einen Kostenvoranschlag vor, dessen Endsumme 134 200 DM sowohl von BM Nagel als auch von den Gemeinderäten als zu niedrig bezeichnet wurde. Der in der Sitzung anwesende Architekt Hagenmeyer, der diesen Kostenvoranschlag gefertigt hatte, konnte auf mehrfache Einwendungen hin seinen Vorschlag nicht verteidigen. Es wurde daher endgültig festgelegt, dass ein Umbau des alten Schulhauses nicht in Frage komme.
Die Verantwortlichen, die diese schwere Bürde auf sich geladen haben, waren:
Aus Dürnau: BM Heinz Nagel, 1950-1954 und BM Hermann Strähle, 6.5.1954-1986
Aus Gammelshausen: Heinrich Bitterling, 1946-1966
Gemeinderäte:
Andreas Allmendinger, Georg Kälberer,Fritz Bitterling, Emil Kauderer,Karl Leyrer, Karl Motzer, Dr. Wolf Graf v. Degenfeld, Wilhelm Mürter,Josef Martinetz, Karl Seitz,Karl Maier, sen. Karl Seyfang, Friedrich Rees, sen. Georg Weiß, Georg Bühler, Gustav Wittlinger
Träger dieser Schule wurde der 1952 gegründete Zweckverband „Volksschule Dürnau-Gammelshausen“.
Dieser Schulzweckverband war einer der ersten in Baden-Württemberg.Mit der Planung und Leitung des Schulbaus beauftragten die Gemeinden den Salacher Architekten, Gebhard Hagenmeyer.Größere Sorgen bereitete die Finanzierung dieses Bauvorhabens. Dürnau und Gammelshausen waren damals arme Gemeinden und zählten zu den finanzschwächsten im Kreis Göppingen. Die Gemeinde Dürnau hatte jedoch durch Steuereinnahmen von Gralglas die besseren finanziellen Perspektiven. Alle möglichen Geldquellen und Hilfen wurden in Erwägung gezogen, um günstige Gelder und Darlehen zu beschaffen.
So wurden im Auftrag des Zweckverbandes vor allem Betriebe und Kaufhäuser, die Arbeitnehmer/innen aus den Verbandsgemeinden beschäftigten angeschrieben und um Spenden für den geplanten Schulhausneubau gebeten. Die Resonanz entsprach nicht den gewünschten Erwartungen.Für den Bau der neuen Schule benötigte die Gemeinde ein 1312 qm großes Grundstück von der evangelischen Kirchengemeinde Dürnau. Auf Grund der angespannten finanziellen Lage wurde der Evangelische Oberkirchenrat Stuttgart gebeten, dieses Grundstück unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Der Oberkirchenrat konnte dem Wunsch nicht entsprechen und bestand auf eine auszuhandelnde Entschädigung, wobei man sich auf einen Quadratmeterpreis von 0,90 DM einigte.
Einige kleinere Parzellen von anderen Grundstücksbesitzern konnte die Gemeinde zum Preis von 2,00 DM pro qm erwerben. Der größere Teil des Baugrundstücks war schon im Besitz der Gemeinde Dürnau.Um Zuschüsse von der Landesregierung und Darlehen von den Banken zu erhalten, musste die Gemeinde Dürnau ein Eigenkapital von 10 000 DM und Gammelshausen von 5 000 DM, entsprechend ihrer Schüler- und Einwohnerzahlen im Verhältnis 2:1 aufbringen.
In dieser Notsituation schlug Walter Grözinger, der seit 1. Februar 1951 Schulleiter der Einklassenschule Gammelshausen war, eine außergewöhnliche Finanzierung des Projektes durch eine Sparaktion der Bürger beider Schulorte vor. Er hatte die Idee, eine ähnliche Aktion wie die des Schulsparens durchzuführen. Auf seinen Vorschlag hin wurden alle Bürger von Dürnau und Gammelshausen aufgerufen, einen monatlichen Beitrag, entsprechend ihres Einkommens, für den Schulhausneubau zu sparen. Zu diesem Zweck wurde jedem Sparer eine Sparmarkenkarte der Kreissparkasse Göppingen ausgehändigt, in das die vom Schulleiter abgestempelten Sparmarken eingeklebt wurden.
Die Gelder wurden monatlich in Gammelshausen von den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe eingesammelt. In Dürnau übernahmen diese Aufgabe die Fußballspieler des GSV. Auf diese Weise konnte von 1952 bis 1955 die stattliche Summe von 16 780,84 DM angespart werden. Wahrhaftig eine große und beispielhafte Gemeinschaftsleistung der Bürger beider Gemeinden! Eine Investition in die Zukunft, die sich heute sichtbar und vielfältig ausbezahlt hat. Die Gelder wurden festverzinslich angelegt. Sie ermöglichten den Gemeinden ein Darlehen auch bei der Kreissparkasse Göppingen aufzunehmen. Von 1955 bis 1961 wurden die zur Verfügung gestellten Gelder ohne Zinsen wieder an die Geber zurückbezahlt.
Bei der Erstellung eines Finanzierungsplanes wurden bei der Berechnung der Baukosten am 28. April 1952 von Architekt Hagenmeyer nach den damaligen Richtlinien für den Hauptkörper (Schulgebäude) 162 000,00 DM, für das Nebengebäude (Abortanlage und Pausenhalle 12 600,00 DM und Nebenkosten 10 400,00 DM, Gesamtkosten von 185 000,00 DM ermittelt. Schon ein halbes Jahr später wurden für die Baukosten 265 200,00 DM errechnet.
Hier der Finanzierungsplan vor Beginn der Bauarbeiten
Kosten
Reine Baukosten 265 200 DM
Bauplatz 8 000 DM
Erschließung 10 000 DM
=> 283 200 DM
Finanzierung
Eigenkapital der Gemeinden 22 700 DM
Beitrag des Kreisverbandes Göppingen 10 000 DM
Darlehen der Württ. Girozentrale Stuttgart 100 000 DM
Staatsbeitrag (40 % von 265 200 DM) 106 000 DM
Weitere erforderliche Schuldaufnahme 44 500 DM
=> 283 200 DM
Durch die Preissteigerungen während der Bauzeit mussten die Finanzierungspläne immer wieder der jeweiligen Situation angepasst werden. Der letzte Finanzierungsplan wurde am 27. Februar 1954 erstellt.
Anfang Oktober 1952 wurde mit den Arbeiten am Schulhausneubau begonnen. Das Richtfest konnte bereits am 29. August 1953 gefeiert werden.
Insgesamt waren rund 70 Bau- und Ausbaubetriebe an der Fertigstellung des Schulhauses beteiligt, darunter auch folgende ortsansässige Betriebe
Am 10. Januar 1955 zogen nach rund 2-jähriger Bauzeit gespannt und erwartungsvoll 38 Schülerinnen und Schüler der einklassigen Volksschule Gammelshausen mit ihrem Lehrer Walter Grözinger und 78 Schülerinnen und Schüler der 2-klassigen Volksschule Dürnau mit ihren Lehrern Friedrich Mühlhäußer und Adolf Feil in das neue Schulgebäude ein. Dieser Umzug fand statt, obwohl die Baumaßnahmen noch nicht abgeschlossen waren. Das Schulhaus war zu dieser Zeit noch angerüstet und außen noch nicht verputzt. Das geschliffene Fensterglas zum großen Fenster im Treppenhaus fehlte und der gesamte Außenbereich befand sich noch im Rohzustand. Da das Gebäude aber beheizt werden musste, sollte es aus Kostengründen auch nicht leer stehen.
Der Schulweg der Gammelshäuser Schüler führte von nun an durch die Kirchstraße, an deren Linkskurve ein eingeschotterter Fußweg abzweigte, der geradewegs in die Dürnauer Frühlingstrasse mündete. Im Rahmen der Flurbereinigung in den Jahren 1968 bis 1973 wurde ein betonierter, landwirtschaftlich genutzter Fahrweg eingerichtet, der gleichzeitig als Schulweg ausgewiesen wurde. Auf Antrag des Elternbeirats und der Schulkonferenz wurde dieser Weg im Jahre 1991 mit einer Beleuchtung ausgestattet.
Nachdem am 1. Mai 1955 die Lehrerin Marianne Scheel nach Dürnau versetzt wurde, konnte die Schule 4-klassig geführt werden.
Die Einweihung des neuen Schulhauses konnte am 23. Juli 1955 gefeiert werden. Schüler, Lehrer und Eltern, ja die gesamte Einwohnerschaft der beiden Orte waren von dem modernen, zweckmäßígen Bau, den hellen, freundlichen Klassenräumen mit den neuen Schulmöbeln, dem herrlichen Ausblick auf die Albberge der Umgebung, über die ruhige Lage inmitten der Natur, den beiden Kunstwerken im Treppenhaus und an der Außenseite der Nordwand hellauf begeistert und voll des Lobes. Alles war neu, schön, gut, modern – ein Schulhaus zum Wohlfühlen. Alle Dürnauer und Gammelshäuser waren stolz auf dieses gelungene Gebäude, das nun ihr neues, gemeinsames Schulhaus war. Manch einer der älteren Generation schwärmte: „A schees Schualhaus, do mechd mr grad nomal en d Schual ganga.“
Die Baukosten des gesamten Projektes – Grundstückserwerb, Schulhausneubau, Nebengebäude, Einrichtung – beliefen sich inklusive aller Nebenkosten auf 334 054,19 DM, wovon die Gemeinde Dürnau 2/3, die Gemeinde Gammelshausen 1/3 zu tragen hatte. (Bei der Schulhauserweiterung 1992/94 wurden die Gesamtkosten von DM 2,25 Millionen je zur Hälfte umgelegt. Die Umlegung der laufenden Kosten wie Lehr- und Lernmittel, Wasser, Strom, Heizung, Hausmeister usw. richtet sich nach den Schülerzahlen. Beim Vermögenshaushalt wie Ausstattung der Schule, Vermögen über 500 Euro nach den Einwohnerzahlen).
Zur Verfügung standen nun 4 Klassenräume, von denen 2 durch eine Schiebewand voneinander getrennt waren und bei Bedarf zu einem Großraum umgestaltet werden konnten, 2 Fachräume, von denen einer für Handarbeit/kath. Religionsunterricht, der andere für Musik/ev. Religionsunterricht genutzt wurden, ein Gymnastikraum mit Geräteraum, Werkraum, Schulleiterzimmer, Lehrerzimmer, Lehr- und Lernmittelzimmer, ein kleiner Raum für Schülerbücherei, Dusch- und Umkleideraum, 2 Wannenbäder, Heiz- und Kohlenraum, Pausenhalle, Schülertoiletten und eine Lehrertoilette je Geschoss.
Die moderne Lautsprecheranlage ermöglichte die Übertragung von Schulfunksendungen und Durchsagen in die Klassenzimmer. Das neue Gebäude bot also alle Voraussetzungen für einen zeitgemäßen Unterricht.
Zwei Kunstwerke verliehen dem Schulhaus ein markantes Gesicht. Zum einen war dies ein neunteiliges Fenster im Treppenhaus, das der bekannte Eybacher Glasdesigner, Prof. Konrad Habermeier entworfen und ausgeführt hatte. Das von der Firma Gralglas gestiftete Fenster (Maße 4,90 m x 3,60 m) zeigte die symbolisierten Aufgaben der Schule, wobei die besondere Beziehung zur Heimatgeschichte der beiden Schulträgergemeinden deutlich wurde.
Im Treppenhaus der Schule befand sich das von Prof. Konrad Habermeier entworfene und vom ihm selbst ausgeführte „Gralglas-Fenster“, das beim Bau des Schulhauses (1955) von der Gralglashütte gestiftet wurde.
In der Mitte des Fensters war eine Familie dargestellt – Vater, Mutter und zwei Kinder. Die Familie ist der Mittelpunkt unseres Lebens. Vater und Mutter schenken den Kindern das Leben und sorgen für sie. Sie geben ihnen Liebe, Geborgenheit und Entfaltungs-möglichkeiten. Eine glückliche und harmonische Familie, die fest zusammenhält, ist die beste Grundlage für das Leben der Kinder. Der Künstler brachte diesen Gedanken durch die Verbindung des unteren Kleidersaumes von Vater und Mutter zum Ausdruck.
Dieses Familienbild war rechts und links eingefasst von Darstellungen, welche die Aufgabe der Schule symbolisierten, von Lehrenden und Lernenden. Links war ein Mann mit aufgeschlagenem Buch in den Händen, vor ihm stehend ein Junge, der sich im Umgang mit Pfeil und Bogen übte, rechts eine häkelnde Frau und ein Mädchen mit einer Schüssel in den Händen dargestellt. Diese beiden Darstellungen sind Sinnbild für die geistig-körperliche Erziehung der Jungen und die überwiegend hauswirtschaftliche Erziehung der Mädchen, die bis vor ca. 70 Jahren auch bei uns üblich war. Die Lehrenden waren seit den Anfängen des Schulwesens vor ca. 400 Jahren die Schulmeister, später die Lehrer und Lehrerinnen, seit ca. 120 Jahren auch die Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerinnen.
Die beiden oberen Figurensymbole deuteten die Haupttätigkeiten der beiden Schulorte an, Landwirtschaft und Industrie in Gestalt eines Bauern mit Pferd und eines Glasbläsers. Das Pferd galt früher als wichtigster Helfer des Bauern. Das Bild wies darauf hin, dass Dürnau und Gammelshausen früher bäuerliche Dörfer waren. Der abgebildete Glasbläser stand mit der Glasmacherpfeife auf der Arbeitsbühne vor dem Schmelzofen und stellte eine Vase in einer Holzform her. – Er erinnerte an die Gralglasfabrik, die von 1950 bis 1982 das wirtschaftliche Leben in Dürnau prägte und in ihrer Blütezeit bis zu 400 Personen beschäftigte. Sie stellte mundgeblasene und handgefertigte Trinkgläser (täglich bis zu 15 000 Gläser), Schalen, Vasen und viele andere Glasartikel her.
Über dem Familienbild waren die Wappen von Dürnau, Gammelshausen, Göppingen und Baden-Württemberg dargestellt, darüber die Zunftwappen der ortsansässigen Handwerker (bei dem Gammelshausener Wappen handelte es sich um einen Entwurf des Ehrenbürgers Eugen Rau. Es zeigte die Linden, die auf dem Galgenbuckel standen - ehemalige Gerichtsstätte - und das „G“ für Gammelshausen.)
Den unteren Rahmen des Fensters bildeten die vier Elemente von links nach rechts: Erde (Saurier), Wasser (Fische), Luft (phantasievolle Flugwesen), Feuer (Seepferdchen). Hier wurde der Gestalter freier und ließ seine Phantasie spielen. Diese drei kleinen Scheiben bildeten einen dekorativen Abschluss. (Der griechische Naturphilosoph Empedokles 490-430 v.Chr. lehrte den Aufbau der Welt aus 4 Elementen – Grundbestandteile -: Erde, Wasser, Feuer, Luft).
Alle Darstellungen dieses Fensters hatten einen Bezug zur Schule und Heimatgeschichte der beiden Schulträgergemeinden Dürnau und Gammelshausen.
Ein Mittel zur Gestaltung des Fensters war auch die Verwendung von durchsichtigen Rohglasscheiben für die großen Fensterteile in der Mitte und von nicht durchsichtigen, sondern nur durchscheinenden Rohglasscheiben für die Rahmenfiguren.
Prof. Habermeier hatte durch die eingeschliffenen Bildsymbole und ihrer Anordnung, den verschiedenen Glasstrukturen – unter Einbeziehung des reichlich einfallenden Lichtes und der Landschaft mit Dorf Gammelshausen als Hintergrund – ein eindrucksvolles, volkstümlich- künstlerisches Werk geschaffen, das seinesgleichen suchte. Alle Bildsymbole waren für die Schüler verständlich und deutbar.
Anmerkung:
Am 12. Mai 1992 wurde dieses Kunstwerk im Zuge der Schulerweiterung ausgebaut und fand innerhalb des Schulhauses keinen geeigneten Platz mehr. Schade!
Prof. Konrad Habermeier wurde am 10. August 1907 in Eybach bei Geislingen geboren wo er auch am 1. August 1992 verstarb. Er zählte zu den bedeutendsten deutschen Glasdesignern (Formgestalter) der Nachkriegszeit. Nach einer Lehre in Gravur und Schliff bei der WMF bildete er sich an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart in der künstlerischen Glasveredelung weiter, wo er auch von 1932-1945 unterrichtete. Von 1931-1973 war er freier Mitarbeiter bei den Gralglas-Werkstätten unter Karl Seyfang, Göppingen, seit 1950 in der Gralglashütte in Dürnau. Von 1954-1970 war er Leiter der Abteilung für Glasschliff und –gravur an der Fachhochschule in Schwäbisch Gmünd. Zu dieser Zeit war er auch freier Mitarbeiter bei der Josephinenhütte in Schwäbisch Gmünd.
Ein weiteres Kunstwerk zierte die Nordwand des Schulhauses, ein Graffito, das einen überlebensgroßen Sämann darstellte und ebenfalls Symbolcharakter hatte. Bei dem Graffito handelte es sich um ein Werk des bekannten Bildhauers, Prof. Fritz Nuß aus Strümpfelbach (geb. in Göppingen, wo zahlreiche Plastiken von ihm zu sehen sind). Leider fielen beide Kunstwerke 1992 dem Schulerweiterungsbau zum Opfer.
An der Südseite war die Hausmeisterwohnung angebaut, in die das Ehepaar Rosa und Wilhelm Böhringer einzog, das bis zum Ende des Jahres 1985 den Hausmeisterposten inne hatte. Zwischen Hausmeisterwohnung, Frühlingstrasse und Schulhof war der Gemüsegarten der Hausmeisterfamilie angelegt. An der Westseite des Schulhauses waren die Pausenhalle und Schülertoiletten angebaut. An der Ostseite des Schulhauses wurde ein Schulgarten angelegt, in dem (außer Klasse 1) jeder Schüler sein eigenes Beet zugeteilt bekam, das nach eigener Vorstellung als Blumen- oder Gemüsebeet angepflanzt werden durfte. Die Beete wurden einmal jährlich von einer neutralen Kommission bewertet, wobei die zwei besten „Gärtner/Gärtnerinnen“ jeder Klasse mit einem Buchpreis belohnt wurden.
Durch die Einteilung der Schüler in vier Klassen (1./2., 3./4., 5./6., 7./8. Jahrgangsstufe) mit überschaubaren Klassenstärken, konnten sich die Lehrkräfte intensiver mit ihren Schülern beschäftigen. Die Förderung der einzelnen Schuljahrgänge und Schüler wurde wesentlich verbessert. Die Gestaltung des Unterrichts erfuhr eine neue Qualität. In der Regel wurden den beiden Jahrgangsstufen je Klasse in den meisten Unterrichtsfächern der gleiche Unterrichtsstoff vermittelt, lediglich Rechnen und Teile des Deutschunterrichts wurden getrennt unterrichtet.
Das neue bewegliche Gestühl ermöglichte neben dem Frontalunterricht Unterrichts- und Arbeitsformen wie Gruppenunterricht, Unterricht im Kreis, Halbkreis, Hufeisen usw. Durch die nun vorhandenen Räumlichkeiten konnte das Angebot an Unterrichtsfächern und -stoffen erweitert werden z.B. Werken in einem komplett eingerichteten Werkraum, Naturlehre mit neuen Arbeits- und Anschauungsmaterialien. Zum ersten Mal konnte auch den Schülern, dank des vorhandenen Gymnastikraumes, ein geregelter Sportunterricht nach Bildungsplan erteilt werden. Dieser Raum im EG war relativ klein (9,60 m lang, 6,60 m breit, 2,85 m hoch) und seine Ausstattung mit Barren, Kasten, Bock und 2 alten Turnmatten war anfangs recht dürftig. Dennoch konnte mit etwas Phantasie und pädagogischem Können ein abwechslungsreicher, kindgemäßer Sportunterricht durchgeführt werden, der den Schülern und Lehrern Freude machte.
Aus gesundheitlichen Gründen fand der Sportunterricht so oft wie möglich im Freien auf dem benachbarten Sportplatz statt. Dazu gehörten auch zu gegebener Zeit Waldläufe mit ausgiebiger Gymnastik. Nach dem Schulsport stand der Raum den Sportlern des GSV Dürnau zur Verfügung, die froh darüber waren, vor allem im Winterhalbjahr und bei schlechter Witterung, ihr Training hier durchführen zu können, auch wenn es manchmal sehr eng und entsprechend warm wurde.
Ein besonderer sportlicher Höhepunkt im Jahreslauf waren die jährlich stattfindenden Sommer-Bundesjugendspiele für die Klassenstufen 5 bis 8. Sie wurden von 1955 bis 1966 im Wechsel gemeinsam mit den Volksschulen Boll, Hattenhofen und Zell ausgetragen. Vormittags stand der leichtathletische Dreikampf (Lauf, Sprung, Wurf) auf dem Programm. Zum Mittagessen wurden die Gästeschüler von den Schülern bzw. Familien der ausrichtenden Schule eingeladen. Der Nachmittag stand im Zeichen der Vorführungen der beteiligten Schulen, die einige Mal mit einem Fußball-Entscheidungsspiel (nach vorausgegangenem Turnier) abgeschlossen wurden. Der Sporttag - auch Schulolympiade genannt – endete mit dem gemeinsamen Singen der 3. Strophe des Deutschlandliedes.
Bis 1966 stand für die Schüler am Samstagvormittag neben dem Unterricht auch Duschen auf dem Stundenplan. Für jede Gruppe waren dafür ca. 15 Minuten vorgesehen. Am Samstagnachmittag konnten die Wannenbäder von der Dürnauer und Gammelshäuser Einwohnerschaft benutzt werden. Von diesem Angebot wurde reger Gebrauch gemacht, da zu dieser Zeit noch zahlreiche Wohnungen ohne Bad waren.
Im Vorraum zum Bühnenaufgang war die Schülerbücherei untergebracht, die von Schülern der 8. Klasse betreut wurde. Jeden Samstagvormittag konnten die Schüler dort Bücher ausleihen. Viele nutzten dieses Angebot, lautete doch die Hausaufgabe über Sonntag LESEN nach dem Motto „wer viel liest, weiß viel und kann viel“. Die pädagogische Absicht war: Verbesserung der Lesefertigkeit, des Leseverständnisses, des Sprachgefühls und positive Auswirkungen für Aufsatz, Rechtschreiben und Sprachkunde. Darüber hinaus sollten die Schüler zur Freude am Lesen geführt werden.
Der Schulhof war bis zur Fertigstellung der Kornberghalle im Jahre 1966 mit groben Kalksteinen eingeschottert. Um die Fußböden zu schonen, durften die Schüler die Klassenzimmer nur mit Hausschuhen betreten. Ihre Straßenschuhe mussten sie im Schuhraum ausziehen.
Von 1955 bis 1976 boten die ortsansässigen Bäcker Jakob Böhringer und Hans Fink, sowie Karl Weyrich aus Gammelshausen (bis 1961) im monatlichen Wechsel frische Backwaren zur Vesperpause an.
Man schrieb das Jahr 1961. Die Firma Gralglas hatte sich bis dahin hervorragend entwickelt. Die Nachfrage ihrer Produkte im In- und Ausland war groß. Der Betrieb erweiterte sich. Glasmacher aus Portugal, deren geschätzte Wertarbeit bekannt war, wurden angeworben. Dem Angebot folgend kam eine größere Anzahl Glasmacher in der ersten Hälfte der 60er Jahre nach Dürnau, zunächst ohne Familien, die zu einem späteren Zeitpunkt folgten. In dieser Zeit traten die ersten schulpflichtigen ausländischen Schüler in unsere Schule ein. 1966 waren es 6 portugiesische Schüler, 1967 5 portugiesische Schüler, 2 spanische und 1 italienischer Schüler, 1968 6 portugiesische, 1 spanischer und 1 italienischer Schüler.
In den folgenden Jahren kamen dazu noch Schüler aus Jugoslawien, Albanien, Griechenland und der Türkei. Letztere waren besonders Ende der 70er und in den 80er Jahren stark vertreten. So besuchten z.B. 1985 20 ausländische Schüler, darunter 10 türkische Schüler unsere Schule. 1986 waren unter 21 ausländischen Schülern 15 türkische. 1988 waren es 17 ausländische Schüler, darunter 12 türkischer Herkunft.
Diese Entwicklung stellte die Schule vor neue Probleme und Herausforderungen. In Zusammenarbeit mit deutschen und türkischen Eltern, Lehrern und der Dolmetscherin Frau Sebibucin versuchten wir an mehreren Elternabenden mit den Eltern und Schülern die Probleme anzusprechen und zu lösen. Schwerpunkte dieser Veranstaltungen waren: Deutsch für Ausländerkinder, Stützunterricht, unser Schulsystem, Elternarbeit, Rechte und Pflichten, Hausaufgabenbetreuung, Spielnachmittage, Fragen zur Religion, Gesundheitserziehung, Körperpflege und stets aktuelle Schulprobleme. Diese Abende fanden immer in gelockerter, vertrauensvoller Atmosphäre statt, wobei auch türkische und deutsche Spezialitäten zum Essen und Trinken dargereicht wurden. Mit Interesse und Dankbarkeit nahmen die türkischen Eltern dieses Angebot der Schule an, das dank der guten Arbeit von Frau Sebibucin durchaus erfolgreich war.
Bis 1965 war die Schule ohne Telefonanschluss. Für Dienstgespräche stand das Telefon auf dem Rathaus zur Verfügung. In dringenden Fällen durfte das Telefon beim Nachbarn Otto Stark benützt werden, in dessen Haus die von ihm geleitete Spar- und Darlehenskasse mit Telefonanschluß untergebracht war. Erst zu dieser Zeit beschloss der Verband auf Antrag des Schulleiters einen Fernsprechanschluss einzurichten. Im gleichen Jahr wurden auf Gesuch der Lehrerkonferenz Jalousien an den Fenstern der Ostseite angebracht, da die Temperaturen in den Schulräumen an Sommertagen unerträglich waren.
Anfang der 60er Jahre wurde die körperliche Züchtigung – sprich Prügelstrafe – in der Schule verboten.
Das Jahr 1966 brachte einen tiefen Einschnitt in der 50-jährigen Geschichte unserer Schule. Im Zuge einer Schulreform wurde die Hauptschule eingeführt; aus der bisherigen Volksschule gingen die Grundschule mit den Klassen 1-4 und die Hauptschule mit den Klassen 5-8 hervor.
Nach den Reformplänen des Landes Baden-Württemberg wurden die Dürnauer und Gammelshäuser Schüler der Klassen 5 bis 8 der neuen Hauptschule in Boll zugewiesen. Dieser Beschluss veranlasste hitzige Debatten bei Eltern und Schulträger. Die Gemeinden Dürnau und Gammelshausen wollten um jeden Preis eine eigene Hauptschule einrichten. Sie erklärten sich bereit, sofort die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Alle Proteste blieben erfolglos. Die Schüler der Klassen 5 bis 8 mussten ab dem 12. Dezember 1966 die Hauptschule in Boll besuchen, zumal die Hauptschule in Boll ohne die Schüler aus Dürnau und Gammelshausen nicht hätte existieren können. Resigniert stellten die Verbandsmitglieder fest: „Das Gemeindeleben wurde um ein Stück ärmer“. Verärgerung herrschte auch darüber, dass die 1966 unter großer Anstrengung eingerichtete Turnhalle mit Lehrschwimmbecken nicht mehr voll ausgelastet werden konnte.
Im Zuge der Schulreform erfolgte im Schuljahr 1966/67 mit 2 Kurzschuljahren (von Ostern 1966 bis November 1966 und vom 1. Dezember 1966 bis zum Beginn der Sommerferien 1967) die Umstellung des Schuljahresbeginns vom Frühjahr auf den Sommer. Eine weitere Erneuerung war die Einführung des 9. Hauptschuljahres.
Nach der Fertigstellung der Kornberghalle (Turn- und Festhalle) mit Lehrschwimmbecken durch die Gemeinde Dürnau im Jahre 1966 und der Angliederung eines Sport- und Freizeitzentrums im Jahre 1982 durch die beiden Schulträgergemeinden waren die Voraussetzungen für einen zeitgemäßen Sportunterricht optimal. Den Schülern boten sich dadurch neue Möglichkeiten. So erlernten z. B. 90-100 % eines Schülerjahrgangs während der Grundschulzeit das Schwimmen und erwarben das Schwimmabzeichen in Bronze.
Von 1980 bis 1989 nahmen unsere Schüler der 4. Klasse an dem jährlich durchgeführten Schwimmwettbewerb der Deutschen Schulen in der Gruppe A teil und erreichten dabei 3 mal einen 1. Platz, 5 mal einen 2. Platz und 1 mal einen 3. Platz.
Im Rahmen der Kooperation Schule – Verein wurden zusätzlich zum Unterricht die Sportarten Leichtathletik und Tischtennis angeboten, um das Sportangebot für die Schüler weiter auszubauen. Auch der Schulsportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia – Sportart Fußball“ erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit bei den Schülern, die mit Engagement bei der Sache sind. Die jährlich am Schuljahresende stattfindenden Bundesjugendspiele zählen ebenso zu den sportlichen Höhepunkten.
In Zusammenarbeit mit der 1960 eingerichteten Jugendverkehrsschule in Göppingen wurden seit dem Jahre 1968 unsere Schüler der 4. Klasse in Theorie und Praxis über das richtige Verhalten als Radfahrer im Straßenverkehr unterrichtet. Fast alle Schüler legten erfolgreich ihre Radfahrprüfung ab.
Während der Bauzeit des gemeinsamen Kindergartens 1970/71 wurde der Volksschulverband Dürnau-Gammelshausen aufgelöst und am 23. Juli 1971 von den Schulträgergemeinden ein neuer Zweckverband unter dem Namen Grundschul- und Kindergartenverband Dürnau-Gammelshausen gebildet.
Mit Beginn der 70er Jahre stiegen die Schülerzahlen aufgrund reger Bautätigkeit in Gammelshausen stark an (Baugebiet Breite zwischen Lotenbergstraße und Eschenbacher Straße). Sie erreichten im Schuljahr 1974/75 mit 230 Schülern den höchsten Stand.
In dieser Zeit herrschte landesweit großer Lehrermangel, der in Dürnau im Schuljahr 1972/73 seinen Höhepunkt erreichte. Im Protokoll der Verbandsversammlung vom 4.10.1972 wurde zu diesem Thema berichtet: „... Die Jahrgangsklassen von 1 bis 4 mit 54, 52, 45 und 47 Schülern, insgesamt 198, sollten von 5 Lehrpersonen unterrichtet werden. Statt dessen sind es nur 3 Kräfte, da eine in Mutterschaftsurlaub und eine Stelle nicht besetzt ist. In Krankheitsfällen, wie sie bereits eingetreten sind, werden die Schüler nur noch von 2 Lehrern betreut. Es ist unter diesen Umständen nicht möglich, einen geordneten vollen Unterricht zu erteilen.... Die Eltern sind beunruhigt und befürchten dauernde Nachteile für ihre Kinder.“ Doch das Staatliche Schulamt konnte in dieser Situation nicht weiterhelfen, da keine Lehrkraft vorhanden war.
Reform bedeutet in der Regel Verbesserung des Bestehenden durch Neuordnung und Umgestaltung. In dieser Absicht wurde zum Schuljahresbeginn 1972/73 im Rahmen der Neuen Mathematik die Mengenlehre in den Grundschulen eingeführt. Ziel dieser Reform war, den Mathematikunterricht auf ein Fundament zu stellen, bei dem die Denkfähigkeit, das logische Denken besser gefördert werden kann. Die Mengenlehre als Teilgebiet der Mathematik beschäftigte sich mit den Eigenschaften von Mengen. Zum besseren Verständnis wurden sogenannte Venn-Diagramme bzw. Mengendiagramme benutzt. Begriffe wie Schnittmenge, Teilmenge, Vereinigungsmenge, Restmenge, Ergänzungsmenge, sowie Pfeilbilder und Arbeitsmaterial (Blättchen, die sich in Farbe, Form und Größe unterschieden) u.v.m. sind sicher noch bei manchen ehemaligen Schülern in Erinnerung. Schon nach wenigen Jahren wurde die Mengenlehre zugunsten des traditionellen Rechenunterrichts wieder abgeschafft.
Nach einer mehrjährigen Übergangsphase, bei der jeder 2. Samstag unterrichtsfrei war, wurde Mitte der 80er Jahre der schulfreie Samstag eingeführt. Es war eine familienfreundliche Entscheidung, nachdem in den Fabriken samstags nicht mehr gearbeitet wurde.
Von 1974 bis 1980 und von 1988 bis 1993 war die Schule 8- bzw. 7-klassig, so dass zwei Räume im UG (Gymnastik- und Werkraum) zu Klassenzimmern umfunktioniert werden mussten. Im Laufe der folgenden Jahre wurden weitere Veränderungen im und am Schulhaus notwendig.
1971 wurde im Duschraum eine Trafo-Station für Schule und Kindergarten untergebracht.
1983 wurde die Heizung von Koks auf Erdgas umgestellt.
1987 richtete der Elternbeirat im ehemaligen Umkleideraum im UG eine Schulküche ein.
1987 wurde das Dach isoliert und das Dachgeschoss z.T. ausgebaut. Zwei Lehrmittelräume mit Teeküche konnten somit dort untergebracht werden. Der Treppenaufgang zur Bühne musste aus diesem Grund in den Flur verlegt werden.
Die Feste und Feiern im Jahreskreis möchte ich aus dem Schulleben besonders hervorheben. Schulaufnahmefeier, St. Martinsfest mit Laternenumzug, Advents- und Weihnachtsfeier haben bis heute, ebenso wie die Mitgestaltung der Altenehrungen in Dürnau und Gammelshausen eine lange Tradition. Herausragende Ereignisse im Schuljahr bildeten die im Zweijahreswechsel zwischen den Schulträgergemeinden stattfindenden Kinderfeste und die Schulfeste in den kinderfestfreien Jahren.
Seit dem Schuljahr 1984/85 wurde zum Schuljahresende eine Schulzeitung herausgegeben, die von den Schülern aller Klassen gestaltet wurde und sich Jahr für Jahr zunehmender Beliebtheit erfreute.
Grundschule
Dürnau-Gammelshausen
Ganztagesschule in Wahlform
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